Dieser Tage und nach langer Zeit habe ich wieder ein Spiel gespielt. Mit einer Freundin. Sie hat mir die Regeln erklärt und wir fingen an zu spielen.

Manchmal machte ich bewusst einen nicht wirklich sinnvollen Zug, einfach um zu merken, wie es sich auswirkt. Wie das Spiel tickt. Wie ich die Spielregeln ausloten kann, um dorthin zu kommen, wo mich das Spiel hin haben will …

Meine Freundin will unbedingt gewinnen. Das merke ich. Aus meiner Sicht, steigert sie sich da ziemlich rein, denn ich entdecke neue Wesenszüge bei ihr, die ich sonst, in den vielen Jahren, die wir uns kennen, so nicht bei ihr erlebt habe. Gewinnen wollen holt doch manchmal schräge Dinge aus uns hervor, denke ich.

Währenddessen, gehe ich tiefer in das Spiel hinein, entdecke, verstehe, ziehe meine Steine. Wir spielen 3:1 - 3:2 - 3:3 … lass uns jetzt aufhören, sage ich.

Jetzt? Ja jetzt! Ich spüre ihre leichte Enttäuschung. Aber es ist schon spät in der Nacht. Das hilft aufzuhören. Sie willigt ein.

Ich merke, wie gut es mir tut, nicht zu spielen bis einer gewinnt, sondern so lange, bis es einen Gleichstand gibt. Man sagt dazu auch unentschieden. Warum unentschieden, denke ich? Der gleiche Ansporn zu spielen, weil das Spiel Spaß macht und beide gewinnen! Spielen um des Spielens Willen. Spielen um Freude am Spiel und am eigenen Können zu erleben.

Friedlich fühlt es sich an und erfüllt.

Und ich denke mir: Es könnte ein Musterbeispiel für das richtige Leben sein  !!!